Aus dem umfangreichen Variationen-Schaffen Beethovens wählte der Wiener Pianist Florian Feilmair, der bereits bei internationalen Wettbewerben für seine Interpretationen des 3. und 5. Beethoven Klavierkonzerts ausgezeichnet wurde, vier Variationswerke, in welchen der Komponist ein eigenes Thema heranzieht, um es zu variieren. Die monumentalen Eroica-Variationen op. 35 finden sich neben den komprimierten und reduzierten Variationen in c-Moll WoO 80 und den als Gelegenheitskomposition entstandenen Variationen in G-Dur WoO 77. Die Einspielung schließt mit der Sonate op. 111, deren zweiter Satz einer der längsten und komplexesten Variationssätze der Wiener Klassik ist und die homogene Einbindung der Variationsform innerhalb mehrsätziger Werke in Beethovens Klavierliteratur darstellt. Jedes dieser vier Werke hat eine eigene Semantik und zeigt einen von Ideenreichtum, Witz, tiefster Ausdruckskraft und vollendeter Formenbeherrschung sprühenden Beethoven.
Eingespielt wurden die Werke auf einem Yamaha-Flügel aus dem Jahr 1997, einem Instrument mit Charakter. Energischer Anschlag entlockt dem Konzertflügel die schroffen Kontraste, wie sie Beethoven zum Beispiel in den Eroica-Variationen fordert. Der warme, dunkle Teint unterstützt den Pianisten bei der Erzeugung eines sphärischen, jedoch nicht aufgesetzt pathetischen Klangs in der Sonate op. 111.
Erschienen bei Hänssler Classic